Historie ~ Taubertal-Festival 2001
Hier erst einmal eine kleine Zusammenfassung von TOA2001, wie immer rein subjektiv.
Freitag:
Wie jedes Jahr heißt es sich einen Zeltplatz zu organisieren. Der Campingplatz neben der Tauber ist natürlich wieder rappelvoll. Aber dort macht es einfach am meisten Spaß. Ein paar Bekannte können sich im hintersten Eck noch ein paar Quadratmeter sichern. Das Angebot in deren Verpflegungszelt pennen zu können nehme ich gerne an. Also Auto bei Campingplatz 1 abstellen, das notwenigste zusammengepackt und mit dem Shuttle runtergefahren. Gott sei Dank habe ich kein Zelt mit runtergenommen; Security hätte mich dann nicht mehr auf den Zeltplatz gelassen. Ok, erst einmal ein paar Begrüßungs-Bierchen. Dann auch wie immer noch einige Leute getroffen. Die erste Band, die ich dann so richtig mitbekommen hab´ ist Apocalyptica. Na ja, nicht gerade mein Fall. Das Konzept, Metallica-Stücke auf Cellos zu spielen, ist ja für 2-3 Songs ganz interessant, aber dann wird es doch einfach nur langweilig.
Und dann eine Band auf die ich mich echt gefreut habe: Projekt Pitchfork. An sich finde ich deren Musik ausgesprochen geil, insbesondere das Album "Alpha / Omega". Auch 1999 bei "Rock am Ring" im Alternativzelt hatten sie einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Umso größer diesmal die Enttäuschung. Der Funke sprang nicht über, die Vorstellung auf der Bühne einfach zu eintönig, ohne Überraschungen. Meiner Meinung ist das keine Band für die großen Festivalbühnen; ihre Mucke funktioniert in einem kleineren Rahmen einfach besser.
Danach aber noch zum Abhotten ins Aftershow-Zelt und ein Bierchen trinken mit der letzten Überlebenden in unserem Tentbereich. Der große Teil der Meute hatte sich schon vor 3.00 Uhr abgelegt. Seltsam.
Samstag:
Wie nicht anders zu erwarten, sind natürlich die, die schon um 1.00 Uhr in ihr Zelt gegangen sind, bei Zeiten wach. Da hilft es nur die Ohrenstöpsel extra tief in die Lauscher zu drücken. Ok, irgendwann erhebe ich mich dann doch und esse den obligatorischen "5 Minuten Eintopf". Danach erst mal ein "Guten Morgen"-Bierchen, danach das unbevölkerte Konzertgelände fotografieren und mit dem Shuttle-Bus Richtung Auto und damit der Zahnbürste. Irgendwann (nach etlichen Small-Talks auf dem Campingplatz 1) geht es dann wieder zum Festivalplatz.
Für mich sind Sub7even die erste Band des Tages. Die Jungs bieten eine wirklich gute Show, nette Songs und das Publikum geht auch klasse mit. Dann mal rüber zur Emergenza-Bühne zu Mindjuice aus München. Wow, also mich beeindruckt die Band wirklich und verstehe am Sonntag bei der Preisverleihung nicht, warum die nix gewinnen. Als absolute Enttäuschung von TOA 2001 stellen sich dann Wheatus heraus. Ist die Platte schon arm an Höhepunkten, so ist es dieser Auftritt erst recht. Einzig das charterprobte "Teenage Dirtbag" geht nach vorne. Wheatus werden wohl als das "One Hit Wonder 2001" in die Geschichte eingehen.
Mittlerweile ist aber Timothy aus Bayreuth eingetroffen und wir verlegen uns deshalb auf Feiern anstatt uns weiter über Wheatus zu ärgern. Ein paar Tage zuvor waren die H-Blockx nach dem Ausstieg einiger Bandmitglieder schon zu gut wie tot, nun präsentieren sie sich agiler den je. Sie waren bei RaR2001 schon gut, aber beim TOA setzen sie mit 2 zusätzlichen Rappern (von welcher Band waren die gleich noch ?) dem noch eins drauf. Cool.
Als Headliner stehen New Model Army auf dem Programm. Hätte mich da gerne anderweitig überzeugen lassen, aber 2 Stunden New Model Army sind einfach 1 Stunde zu viel (für mich). Prädikat: Kann man sich schon mal anhören.....
Jetzt bricht jedenfalls der Winter im Taubertal herein und das mitten im August. Dankeschön. Es wird dermaßen arschkalt, dass wir uns schleunigst ins Aftershow-Zelt verziehen, wo die wirklich exquisite Coverband Remainder spielt. Tja, und dann stehen Tim und ich mal wieder alleine da. Für den Rest der Truppe ist wieder Schlafenszeit. Schon toll, wenn man die Hälfte eines Festivals pennt. Jedenfalls ist bei Remainder und ein paar Bierchen auch zu zweit ´ne geile Stimmung. Und ich frier mir diese Nacht so was den Arsch in dem offenen Verpflegungszelt ab, dass ich beschließe: DAS Weihnachtsgeschenk 2001 wird ein Schlafsack mit dem auch problemlos in der Antarktis im Freien übernachten kann.
Sonntag:
Halb erfroren (wie kann es nur mitten im August so frostig sein ?) wache ich auf, die ganzen "Mami-hat-gesagt-ich-soll-viel-Schlafen"-Figuren sind -ja klar- schon wieder voll fit, kein Wunder auch. Schnell ´ne Suppe und ein Bierchen und mir ist auch schon wieder wärmer. Einige gehen in die Tauber baden, Haare waschen und so, wird man auch sauber von, wenn hundert andere reinpinkeln. Und dann noch barfuss an der Uferböschung entlang, wo nun schon wirklich jeder x-mal hingepisst hat. Lieber ein bisschen verstaubt, Deo drauf und ok.
Fahre wieder mit dem Shuttle zum meinem Wagen, mit den Nachbarn noch ein Bier trinken. Mein Mädel will heute auch kommen, also noch fix Zähneputzen.
Beim Warten bekomme ich die Josh Joplin Group von weitem mit. Hört sich gar nicht mal so schlecht an. Meine Mädel trifft ein, wir schauen uns die Emergenza-Siegerehrung an; erster wird Willowtree aus Schweden, gefolgt von Sincere aus Belgien. Danach folgt die für mich überraschenderweise beste Band des Festivals: die Donots. Einfach klasse, was die seit TOA´99 aus sich gemacht haben. Schnell ins Ohr gehender Punkrock, die Meute tobt. Der Sänger kommt für die Zugabe auf die Bühne des Kamerakrans, bei Twisted Sisters "We´re not gonna take it" geht's noch mal richtig zur Sache. Geil.
Von Ash hatte ich mir denn schon mehr erwartet. Ich für mich finde den Auftritt belanglos. Einzig beim Weezer-Cover "Only in Dreams", bei dem ein Heißluft-Ballon knapp über das Tal und die Bühne gleitet (man denkt das Ding fliegt gleich in den Mischturm) und die Band den Song schauerlich-schön hinauszögert, geht einem das Herz auf.
Last but not Least dann doch wieder eine Überraschung. Travis sind viel, viel interessanter als gedacht und rockiger als auf CD. Irgendwie ein toller Abschluss. Wir hauen dennoch ein wenig eher ab, damit wir ´nen Platz im Shuttle bekommen und nicht ewig im Stauen stehen müssen.
Fazit:
Für mich persönlich fehlte zwar der Überhammer wie 2000 Heather Nova, aber mit den Donots und Travis gab es doch tolle Mucke. Die Stimmung war wie immer auf dem Taubertal-Festival super relaxt, weniger aggressiv als z.B. bei den letzten "Rock am Ring"-Festivals. 2002 ist TOA wieder Pflicht, fast egal was kommt........
CU @ TOA 2002
Taubertal-Festival 2001
|| 10.08.2001 - 12.08.2001 ||
Freitag, 10.08.2001
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Hauptbühne
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Nebenbühne (Emergenza)
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Project Pitchfork
Apocalyptica Subway to Sally Nephew SPN - X Astra Kid |
22:45
21:00 19:15 17:55 16:40 15:35 |
Athemias (Montpellier)
Dead Line (Berlin) Thainnakkel (Frankfurt) Introdusco (Mailand) Primate Pookie (Hannover) Frozen Peas (Zürich) Variety (Stuttgart) |
22:05
20:20 18:45 17:25 16:10 15:05 14:25 |
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Samstag, 11.08.2001
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Hauptbühne
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Nebenbühne (Emergenza)
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New Model Army
H-Blockx Wheatus Die Schröders Sub7even Glow Waikiki Beach Bombers |
22:45
21:00 19:40 18:20 17:00 15:40 14:20 |
Sincere (Brüssel)
330 MLE (Wien) Free Fall (Dortmund) Mindjuice (München) Willowtree (Stockholm) Zero Tre (Florenz) Rear View (Köln) Dreaw (Rom) |
22:05
20:25 19:05 17:45 16:25 15:05 13:45 13:05 |
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Sonntag, 12.08.2001
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Hauptbühne
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Nebenbühne (Emergenza)
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Travis
Ash Donots EMERGENZA Siegerehrung Slut Josh Joplin Group Mo Solid Gold Madonna HipHop Massaker |
21:00
19:15 17:55 17:20 16:35 15:15 13:55 12:35 |
Willowtree (1.Emergenza 2001)
Sincere (2.Emergenza 2001) Tiger Fernandez (Luxemburg) Sore ! (Hamburg) Big Tingsagwan (Paris) 13 Ampsum (London) Morris (Kopenhagen) |
20:15
18:40 16:00 14:40 13:20 12:00 11:20 |
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